Während viele Mannschaften abgewunken haben, als ihnen der Aufstieg in die Kreisklasse ermöglicht wurde, hat die Frankenwalder Zweite die Gelegenheit gleich beim Schopf gepackt. Nicht ohne vorher ausführlich darüber zu diskutieren. Doch dabei gab es gute Gründe, den Schritt nach oben zu wagen.

Es hatte etwas von einem Trauerspiel, als es darum ging, die Kreisklassen mit ambitionierten A-Klassisten zu füllen. In der Fichtelgebirgsgruppe kam sogar der Fünfte VfB Arzberg in den Genuss, nach oben aufzurücken. Und auch beim FC Frankenwald 2 gab es nicht nur in der Führungsebene Skepsis, ob das der richtige Weg sei. „Wir haben uns alle zusammengesetzt und auch unser Chefcoach Fabian Rauh war dabei. Im Endeffekt waren wir uns einig, dass wir es probieren sollten“, berichtet Christoph Wirth. Nach vier Jahren in der untersten Liga treten die Frankenwalder Reservisten jetzt also in der Kreisklasse an. „Meine Jungs waren ohnehin nicht begeistert, dass ich immer gesagt habe, die A-Klasse sei für uns ideal“, fügt der 32-Jährige verschmitzt an.

Breiterer Kader

„Ein wesentlicher Punkt war für uns, dass wir in der kommenden Serie einen wesentlich breiteren Gesamtkader haben“, gibt Wirth einen Einblick in die Entscheidungskriterien. Bekanntlich haben sich mit Jannick Wagenknecht, Philipp Körbe und Christian Gebhardt gleich drei Kicker vom TV Kleinschwarzenbach dem Kreisligisten angeschlossen. Dazu kommt Lucas Holhut, der zuletzt die Fußballschuhe für den FC Kupferberg in der Kreisliga Bayreuth-Kulmbach geschnürt hatte. Und aus der JFG Frankenwald stehen mit Niklas Hagen, Brian Weiß und Benjamin Gruber weitere Talente in den Startlöchern. „Wir sind ohnehin ein großer Haufen“, wischt Wirth die Frage beiseite, wer von den Neuen letztlich bei der Ersten und wer bei der Zweiten häufiger zum Einsatz kommt. Denn auch in der kommenden Serie wird gemeinsam trainiert und an einem Strang gezogen. „Wir sind da meist 20 bis 25 Mann und es macht ja wirklich keinen Sinn, das zu trennen.“

Rückschläge eingeplant

„Es wir natürlich sehr schwer werden, gegen die ehemaligen Kreisligisten wie Stammbach oder Münchberg-Schlegel zu bestehen. Aber gerade wenn es hart wird, erkennst du, ob du eine Mannschaft bist“, sieht der Trainer eine Feuerprobe auf sein Team zukommen. „Für uns zählt aber ohnehin nur der Klassenerhalt.“ Das soll mit einer deutlich defensiveren Ausrichtung gelingen. Wie die FC-Reservisten aber mit der Situation umgehen, dass öfters verloren als gewonnen wird, muss sich zeigen. Freilich ist man noch an Verstärkungen dran. In den nächsten Tagen will Christoph Wirth mit den zuletzt pausierenden Tobias Dietzel und Michael Villa sprechen, um die Möglichkeiten eines Comebacks auszuloten. Zudem hofft man auf den zuletzt verletzten Marcel Rucker. Zumindest steht die Trainerposition fest, denn dass es Wirth weitermacht, war keine Selbstverständlichkeit. „Eigentlich war ja Jörg Träder vorgesehen und ich bin nur eingesprungen. Aber nachdem es bei ihm noch nicht geht, mache ich weiter.“ Trainingsauftakt ist am kommenden Sonntag und eine Woche später steigt das große Sommer- und Aufstiegsfest – gut möglich, dass sich da noch der eine oder andere Akteur für das „Abenteuer Kreisklasse“ findet.

Quelle: www.inpfiff.info
Von Hans-Jürgen Wunder